Freitag, 28. April 2006

Hals voll

Wenn man sich mit den verkehrten Leuten im Kundenkreise duzt, kommen solche Mails an:

Lieber Stachanow, was hälst Du davon ...

Da hab ich den Hals voll. Oder ich rede mich um Kopf und Kragen. Oder verlasse Hals über Kopf meinen Laden und werde Kneipier.

Mittwoch, 26. April 2006

Zündfunk abschalten

Ich bin ein Provinzler. Deshalb ist mir bis gerade eben entgangen, dass der Bayerische Staats- und Parteifunk das Jugendprogramm Zündfunk im UKW abschalten und dafür im kaum hörbaren Digitalradio verstecken will. Ausgerechnet den Zündfunk, den es seit 1974 gibt, der selbst während der Strauß-Ära nicht von den Christsozialen mundtot gemacht werden konnte, der einsam herausragt aus dem sonstigen Programm des BR und von dem sich andere Sendeanstalten etwas abschneiden können an Witz, Esprit und journalistischer Kompetenz.

Nun bin ich 41, wofür brauche ich ein Jugendprogramm im Radio? Wahr ist: Der Zündfunk ist as zeitlos as can be. Er ist eine Spielwiese für intelligente Radiomacher und Radiohörer, ist eine Insel im Meer der durchformatierten und durchkommerzialisierten Radiowellen. Wenn der Zündfunk untergeht, stirbt ein weiteres Stück Kultur, für die ich bislang meine Steuern und Rundfunkgebühren gern gezahlt habe.

Rechnungen schreiben

Der April neigt sich dem Ende zu. Das heißt immer: Stunden und Sachkosten auflisten, Projektstände dokumentieren, Rechnungen schreiben. Jeden Monat einmal lasse ich revuepassieren, was mein PR-Laden in den vergangenen vier Wochen alles geleistet hat. Fast ein ganzer Arbeitstag geht dafür drauf, dann haben sich gute Ideen, aber auch Banalitäten und mediokre Umsetzungen in Zählbares verwandelt. Ob gut oder schlecht, ob gelungen oder verunglückt, das lässt sich an der Höhe der Summe meist nicht mehr ablesen, die 30 Tage später auf dem Konto gutgeschrieben wird.

Montag, 24. April 2006

Nicht verpassen

Nicht alles war gut, früher, in den 80-ern. Zum Beispiel "Dirty Dancing". Desperate Housewifes zogen sich 1988 die schicke Bluse an, die mit den Rüschen und den extra-breiten Schülterpölstern, und stöckelten scharenweise ins Dorfkino, in dem 58 Wochen lang nichts anderes lief als dieser eine Film. Derweil hockten die kurzzeitig verlassenen Ehemänner trübsinnig vor dem Bier in der Wirtschaft.

Gingen ihre Frauen nach dem Kino noch in die Dorfdisco, bei uns hieß sie "Calypso", war die Ehe massiv gefährdet. Kundige Eintänzer konnten so manchen Aufriss landen. Ich konnte damals nicht tanzen und kann es heute noch nicht. Aber auf Rüschenblusen und deren Inhalt war ich ohnehin nie scharf.

Am kommenden Donnerstag, 27. April, kommt Dirty Dancing wieder einmal ins Fernsehen. Vox, 20.15 Uhr. Ich darf das nicht versäumen.

Samstag, 22. April 2006

Die Schildkröten

Das ist der erste Blog-Beitrag meines Sohnes S., 9 Jahre alt:

Vorgestern habe ich zwei Schildkröten bekommen. Sie sind sehr klein und sehr verfressen. Ich werde sie heute baden. Sie haben noch keine Namen, weil ich nicht weil ich nicht weiß, welches Geschlecht sie haben. Beide haben zusammen 80 Euro gekostet. Ich habe es bezahlt von meinem gesparten Geld. Sie wohnen in einem Terrarium. Das Terrarium ist in meinem Zimmer. Es steht auf einer Bank und hat eine Wärmelampe. Wir haben heute die Freianlage gekauft. Ich und der Papa bauen sie Anfang Mai zusammen.

S.

Korrigiert, nach Diktat komplettiert und eingestellt:
Stachanow.

Wir reichen ein Bild nach.

Das ist eine Schildkröte. Das Rote auf dem Panzer ist eine Nummer aus Nagellack. Die braucht man wegen der Anmeldung beim Landratsamt.

[Edit: Wir haben das Bild nachgereicht. Das Rote auf dem Panzer ist eine Nummer. die braucht man zur Anmeldung beim Landratsamt.]

Die ersten Schwalben

Gestern habe ich die ersten Schwalben in diesem Jahr gesehen. Es ist Frühjahr, endlich.

Donnerstag, 20. April 2006

Autogenes Training

Lieber Stachanow,

du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld.

Aber was, lieber Stachanow, was tun, wenn ein Kunde nicht SCROLLEN kann?

O-Ton: "Ich sehe da immer nur die eine erste Seite ..."

Wenn das so weitergeht, sattle ich noch um, mache einen auf Kneipier. Hoffentlich muss ich da nicht einem das Glas halten.

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