Sonntag, 26. Februar 2006

Der Tag des Herrn

Sonntag im Geschäft. Anhand der Mails ist ersichtlich: Ein Kollege arbeitet im Home Office, ein Übersetzer auch, und zwei Kunden sind ebenfalls am Werk. Da erzähl mir einer was vom mangelnden Arbeitsethos. Du bist Deutschland, und zwar in den 50er Jahren (des 20. - oder vielleicht gar des 19. Jahrhunderts)!

Montag, 20. Februar 2006

Napalm auf die hysterische Republik

Ein enger Freund von mir ist bei der Polizei. Der berichtet gerade von sich häufenden Anrufen wegen tot herumliegender Vögel. Dazu für die hysterische Republik ein paar Fakten:
  • In Deutschland leben tatsächlich mehr Vögel als Menschen (und das ist auch gut so!)
  • Vögel haben nicht das ewige Leben.
  • Es gibt unter den Vögeln keine Bestatter. Daher liegen Vögel nach ihrem Ableben als kleine gefiederte Leichen herum.
  • Der Winter war hart. Viele Vögel sind verhungert. Jetzt, da der Schnee wegtaut, liegen deshalb besonders viele tote Vögel herum.
  • Die Polizei wird nicht mit einem Sonderkommando ausrücken, wenn ein toter Vogel aufgefunden wird.
  • Man wird über die Fundstelle keine Quarantäne verhängen und auch kein Napalm einsetzen.
  • Der Bürger braucht die Polizei- und Veterinärbeamten darob nicht der Faulheit zu bezichtigen.
  • Tote Vögel soll man nicht anfassen. Wenn man sie wegwerfen will, dann mit Einweghandschuhen anfassen und diese zusammen mit dem Vogel in den Müll werfen. Danach Hände waschen.
Ausnahme sind viele tote Vögel einer Art an einem Platz. Tote Wasservögel, insbesondere solche mit schwarz verfärbten Füßen oder Schnäbeln. Auch bei Hühnern färbt H5N1 die Kämme der Tiere schwarz. Wenn der aufmerksame Bürger so etwas vorfindet, sollte er die Polizei verständigen - und kommt dann zur Belohnung als Lebensretter ins Fernsehen zu RTL.

Donnerstag, 16. Februar 2006

Alter

Komme heute von den Kanaren zurück, vom Interview mit einem dort lebenden Industriellen. Die Insel bevölkert von Greisen, das ganze Fluzeug voll mit weißhaarigen Leuten, die zum Lesen einer Focus-Doppelseite eine geschlagene Stunde brauchen. Mein Nachbar delektierte sich aber nicht am Focus, sondern schmökerte vom Start bis zum Überflug von Paris die Aufklärungsseiten der "Bravo" und begeisterte sich still an den Orgasmusschwierigkeiten von 13-jährigen.

Ob ich auch mal so sein werde, wenn ich alt bin?

Dienstag, 7. Februar 2006

Pressefreiheit

Meinungs- und Pressefreiheit sind derzeit ein hohes Gut. Religion darf karikiert werden, und wenn diese Mohammedaner die Welt an allen vier Ecken anzünden wollen. Sollen sie es doch versuchen. Wir lassen uns von denen nichts vorschreiben, wäre ja noch schöner.

Wer uns was vorschreiben darf, ist allenfalls der in alter Kapitalistentradition nach Gewinnmaximierung strebende Weltfußballverband Fifa. Der hat sich zum Vermarktungsfest der offiziellen Sponsoren der Fifa Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006(TM) Wort-Marken wie "Fifa Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006(TM)" schützen lassen und fordert nun, wie die Netzeitung schreibt, die Redaktionen dazu auf, die Marken in ihren Artikeln exakt in der vorgegebenen Weise zu verwenden. Obendrein pfui ist zeitnahe Online- und Bildberichterstattung.

Was das Netteste daran ist: Anstatt diesen Marketingblödsinn zu ignorieren, setzt sich der Bundesverband der Deutschen Zeitschriftenverleger ernsthaft mit diesem Bullshit auseinander und mit der Fifa an einen Tisch, um zu verhandeln. Ich frage mich, was es da zu verhandeln gibt. Die Konditionen, zu denen die Pressefreiheit zugunsten wirtschaftlicher Interessen preisgegeben wird?

Wie schrieb ich am Donnerstag, den 22. September 2005:

Und jeder, der sich auf das blöde Markenspielchen einlässt, verrät den Fußball. Wenn es nach den Sponsoren geht, werden die Stadien zur WM voller geistiger Klone sein, die allesamt das in sich aufsaugen, was sie vorgesetzt bekommen. Und das wird alles sein, bloß kein Fußball.

Deshalb hoffe ich auf die subversive Kraft der Hooligans, die sich nicht aussperren lassen werden. Ich hoffe auf den Boykott der Produkte der "Offiziellen Sponsoren". Ich hoffe auf einen gigantischen wirtschaftlichen Flop. Und wehe, irgendein Oberschlauer quakt jetzt rum und sagt, das wäre typisch deutsch.

Montag, 6. Februar 2006

Karikaturenstreit

Ein Gutes hat der Karikaturenstreit. Jetzt, da das Wort öfter auftaucht, nimmt die Zahl der Deppen, die Karikatur mit Doppel-R schreiben, eindeutig ab.

Man muss nur lang genug Konsulate anzünden, dann stimmt's auch wieder mit der Orthografie.

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