Ich möchte zu gerne wissen, was der Texter
dieser Zeilen eingeworfen hat.
Stachanow - 27. Jul, 17:23
Mangels Einigung kann ein ausscheidender Gesellschafter als Abfindung für seinen Geschäftsanteil einen Betrag verlangen in Höhe des jeweiligen Anteils an dem nachstehend zu berechnenden Reinvermögen (Stammkapital zzgl. der Rücklagen und eines etwaigen Bilanzgewinns, abzüglich eines etwaigen Bilanzverlustes) der Gesellschaft zum Stichtage, der dem Verhältnis des eingezogenen Geschäftsanteils zum Stammkapital entspricht abzüglich des des auf den Geschäftsanteil des ausscheidenden Gesellschafters entfallenden Betrages in Höhe des Teils des in der Körperschaftssteuerbilanz zum Stichtag ausgewiesenen Bilanzgewinnes, der an den ausscheidenden Gesellschafter ausgeschüttet wird, und zuzüglich de sauf den Geschäftsanteil des ausscheidenden Gesellschafters entfallenden Betrages, der an den ausscheidenden Gesellschafter ausgeschüttet werden müsste, wenn der auf seinen Geschäftsanteil zeitanteilig entfallende Teil des ausschüttungsfähigen Jahresüberschusses des Geschäftsjahres, in dem die Einziehung erfolgt, voll an ihn ausgeschüttet würde.
Ich habe mich heute aus ästhetischen Gründen geweigert, diesen Quatsch zu unterschreiben. Ein Satz mit 122 Wörtern kann keine Wahrheit enthalten, sagte ich dem Notar. Da hat er geschnauft.
Stachanow - 25. Jul, 15:49
Human Capital ist nicht albern genug. Jetzt kommt auch noch
Lifeware dazu - als von IT-Security-Trotteln benutztes Synonym für den Menschen vorm Rechner. An ihrer Sprache sollt Ihr sie erkennen!
Stachanow - 22. Jul, 18:23
Eine bilanzierende, gewerbliche GbR mit zwei freiberuflichen Redaktionsbüros verschmelzen, das Ganze in eine GmbH umwandeln über den Umweg einer OHG.
Steuerberaternotarbankfinanzamt: Seit Wochen wandere ich zwischen den Welten, komme zu nichts anderem mehr und unterschreibe permanent Zeug, das ich nicht im mindesten verstehe.
Dabei wollte ich doch bloß ein neues Firmenschild.
Stachanow - 22. Jul, 12:37
Seit Stunden geht mir der Bratmaxe-Song nicht mehr aus dem Kopf. Den Text kann ich nur partiell, was es nur noch schlimmer macht. Ich ergänze die unbekannten Stellen durch lalala. Ich wünsche mir im Moment einen Tinnitus herbei.
P.S.: Mein Kollege sagt, er hat seit drei Wochen "Susanna war ein Frauenzimmer" im Ohr und ist nicht bereit zu tauschen.
Stachanow - 11. Jul, 14:17
Ich bin wütend. Die Perfidie der Attentatsserie in London macht mich wütend. Betroffen bin ich nicht, nein, ich bin weit weg. Mein Freund S. sitzt dort, er war heute morgen auf dem Weg zur Arbeit und hockt jetzt nach einer Odyssee durch die Stadt besoffen und heulend in seiner Wohnung und sagt am Telefon: Ich bin kein Nihilist, ich war Punk, aber ich bin kein Nihilist. Nein, ich bin kein Nihilist. Ich lasse mir meine Gesellschaft nicht kaputtmachen. Ich gehe jetzt essen zu meinem Pakistani, wie immer, er kennt mich und ich kenne ihn. Wir lassen uns unser Curry nicht kaputtmachen. Wir wussten in London, we are next. Dann schluchzt er und legt auf.
Und ich heule nicht, ich bin wütend und die Wut läuft im Leerlauf mit extrem hoher Drehzahl. Es ist kein Clash of Civilizations, nönö, sagen unsere Medien, nönö, das sind Einzelne, Verwirrte, Verirrte. Sind sie das? Soll ich mir jetzt einen Döner holen, aus Verbundenheit? Oder soll ich dem Türken nicht lieber sagen, dass ich durchaus imstande bin, durch seine devote Art hindurch seine heimliche Verachtung meiner angeblichen westlichen Dekadenz zu spüren und dass er sich dahin schleichen soll, wo der Pfeffer wächst?
Nachtrag: Das sind übrigens keine rhetorischen Fragen. Ich denke, es ist ein Akt der Zivilcourage, dem Menschen zu sagen, dass er im Unrecht ist, wenn er meine Toleranz strapaziert. Sonst bleibt dieser Mensch auf ewig in seiner Parallelgesellschaft, in der er mich verachten kann.
Stachanow - 7. Jul, 21:14