Freitag, 13. Mai 2005

Nicht therapierbar

Beim Lesen eines Werbemittels, das uns ein Softwareanbieter für Arztpraxen vorgelegt hat, worin geschrieben steht, Sprechstundenhilfen mit der "Balanced Scorecard" zu bewerten und dadurch "Win-win-Situationen" zu erzielen, entfuhr es meinem Kollegen:

Hirnfürze.

Donnerstag, 12. Mai 2005

Danke Pathologe

In dieser hohlen Tussi muss er kommen...
In dieser hohlen Tussi muss er kommen...
In dieser hohlen Tussi muss er kommen...
In dieser hohlen Tussi muss er kommen...

Gestern, bei der Lesung meines Buches

Es war traumhaft. Gestern war öffentliche Lesung der Firmenchronik, die ich für ein Traditionsunternehmen geschrieben habe. 176 Seiten, Bildbandformat, kardinalrotes Leinen, inklusive Nazizeit. Ausnahmsweise nicht als Ghostwriter unterwegs, sondern als Autor. Der Auftraggeber besitzt Anstand, nicht nur bei der Darstellung der Firmengeschichte.

Ich werde begrüßt und artig beklatscht von der haute volée von A-Stadt. Darunter zwei Ex-Kommilitonen. Ich bin ehrlich hoch erfreut und brülle: Ja griaßde, ja griaßde, kennsch me no?!

Und sie murmeln oh ja, aah ah ja, irgendwoher ja, ja, das Gesicht ist bekannt, aha, jaja und tun blöd, als würden sie mich nicht mehr kennen. Dabei sind wir fünf Jahre lang in denselben Seminarräumen gehockt und haben voneinander abgeschrieben. Und so hat sich meine Visage die letzten 15 Jahre auch nicht verändert.

Hab ich mich amüsiert! Je leiser die anderen, desto lauter wurde ich. Laut duzend, wild gestikulierend, die beiden antappend, breitesten Dialekt sprechend ... das war ein wunderschöner Abend.

13

Ich habe einen neuen Subscriber! Jetzt sind es tatsächlich 13 Leute, die sich für mein Geschreibsel interessieren. Herzlich willkommen.

Mittwoch, 11. Mai 2005

Strategischer Luftballon

Wir haben in der Uckermark einen Luftballon strategisch zum Steigen gebracht!

Hurra, wir sitzen in neuen Räumen!

Wir haben uns einen neuen Pixel gekauft!

Warum nur ist die Eigen-PR von PR-Agenturen so scheiße? Und warum brauchen die immer Schreistangen!?

Montag, 9. Mai 2005

Der Wert eines BWL-Studiums

Standardfrage von Stachanow (Arbeitgeber, PR-Agentur) an Bewerber: "Wie viel Umsatz macht ein ganz normaler Mittelständler mit 50 Leuten im Betrieb?"

Geisteswissenschaftler: "Keine Ahnung!"
Stachanow: "Schätzen Sie!"
Geisteswissenschaftler: "30 Millionen?"

BWL-Absolvent: "Die Umsatzgröße als Kennzahl hängt von der jeweiligen Branche ab und ist zur Unternehmensbewertung im Vergleich zur Kapitalrendite oder zur Umsatzrendite eher irrelevant."
Stachanow: "Ich möchte aber wissen, wie viel Umsatz ein ganz normaler Mittelständler mit 50 Leuten im Betrieb macht."
Antwort BWL-Absolvent: "Die Umsatzgröße als Kennzahl hängt von der jeweiligen Branche ab und ist zur Unternehmensbewertung im Vergleich zur Kapitalrendite oder zur Umsatzrendite eher irrelevant."
Stachanow: "Wenn Sie keine Ahnung haben, möchte ich, dass Sie schätzen."
BWL-Absolvent: "30 Millionen!"

Dabei weiß jeder Depp, dass der jährliche Pro-Kopf-Umsatz in nahezu jeder Branche 100.000 Euro beträgt.

Nebenbei: Ich stelle lieber Geisteswissenschaftler ein. Aber bevor sich hier alle bewerben möchten - derzeit keine Jobs, keine Jobs, keine Jobs. Der oben genannte Dialog ist von vorvergangenem Jahr, ich habe das nur wegen einer aktuellen Diskussion hier wieder aufgewärmt.

Bierfahne statt Eckfahne

Den Eckball präsentiert Ihnen ... nicht irgendein Fußballer, sondern, laut Stadionsprecher des Frankenstadions, die Tucher-Brauerei. Mein Kompagnon, kein fanatischer Clubberer, aber immerhin eine treue Fan-Seele, verließ daraufhin unter Protest das Endspiel Nürnberg gegen Bochum beim Stande von 1:0 in der 43. Minute. Und 40.000 sollten es ihm gleichtun.

Diese penetrante Markierung öffentlichen Raums, dieses hundegleich das Bein an der Eckfahne Heben und ein Logo Hinbrunzen, das ist nicht mehr auszuhalten.

Wohlgemerkt: Wir sind beruflich PR-Menschen.

Freitag, 6. Mai 2005

Avril Lavigne ist Suzie Quattro

Gestern, am Vatertag, beim Malern des neuen Zimmers meines Sohnes.

Stachanow: Das wird wunderschön, wenns raustrocknet.
Nadeshda Stachanowa: Ja, und dann hängt der wieder seine Tierposter auf.
Stachanow: Oder Suzie Quattro.
Nadeshda Stachanowa: Die heißt heute Avril Lavigne.
Stachanow: Alice Cooper ist Marylin Manson.
Nadeshda Stachanowa: Kim Wilde?
Stachanow: Ist Britney Spears.
Nadeshda Stachanowa: Nena ist Nena.
Stachanow: Ja. Das war überflüssig.
Nadeshda Stachanowa: Komm, jetzt reichts.
Stachanow: Okay, hören wir auf.

Ich war ein Mitläufer

Neulich war ich auf einer großen Firmenfeier eines Kunden. Dort traf ich nach neun Jahren erstmals wieder eine Reihe ehemaliger Kollegen. Natürlich wurden die alten Geschichten wieder ausgepackt und die Herren wurden sentimental. Dabei war der Laden eine einzige Katastrophe. Der Vorstandsvorsitzende ein Choleriker wie aus dem Schulbuch der Psychopathologie, mit Ausbrüchen, die an Hitler gemahnten.

Das Schlimmste an meinen drei Jahren in diesem autokratischen Paralleluniversum: Wenn der Alte in der Abteilungsleiterrunde austickte und einen von uns drangsalierte, dann verkrochen sich alle anderen und waren insgeheim froh darum, dass sie es nicht waren, die momentan in der Schusslinie standen. Ich habe kein einziges Mal erlebt, dass einer dem anderen beigesprungen wäre und vielleicht gesagt hätte: "Chef, Sie mögen Recht haben, aber das langt jetzt."

Auch ich habe mein Maul gehalten, und wenn es andere erwischt hat, habe ich manchmal sogar innerlich gefeixt.

Diesen Gedanken habe ich neulich vorgetragen und einen Vergleich mit den Nationalsozialisten gezogen: Den Sozi hat es nicht gestört, wenn der Schwule verfolgt wurde, den Schwulen hat das Massakrieren der Kommunisten kalt gelassen, den Kommunisten war die Verfolgung engagierter Christen wurscht. Am Ende hat es alle erwischt.

Ich habe den Kollegen auch gesagt, dass ich mich für meinen Mangel an Zivilcourage heute noch schäme. Ich war Mitläufer und Mittäter. Dann mussten die Herren schnell nach Hause.

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