Keine Freundschaftsdienste
Der Schreibtisch ist voll bezahlter Jobs. Da ruft ein Bekannter an. Kannst Du mal geschwind da drüberredigieren. Gegenleistung: Dein Autorenname. Ich Depp machs. Opfere die anderthalb Stunden. Die hätte ich heute abend mit meinen Kindern spielen können. Zeit verbringen mit Menschen, die mir echt etwas bedeuten.
Dann bin ich fertig, und er mailt: Tut mir Leid, mein Chef meint, das soll unter meinem und seinem Namen laufen. Deiner ist nicht gut genug.
Leck mich am Arsch!
Dann bin ich fertig, und er mailt: Tut mir Leid, mein Chef meint, das soll unter meinem und seinem Namen laufen. Deiner ist nicht gut genug.
Leck mich am Arsch!
Stachanow - 9. Mär, 17:39
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
tribun.maximus - 9. Mär, 17:41
Treffend kommentiert!
Die letzten vier Worte treffen die Sache ganz gut, kann dich absolut verstehen.
Booldog - 9. Mär, 17:44
"Up yours!" ist aber - der Situation angemessen - zeitökonomischer.
Stachanow - 9. Mär, 19:51
Nachtrag
Mich beim neuen Lesen nochmal darüber geärgert. Deshalb nimm das: subalterner Drecks-Schmarotzer! Mistfink!
che2001 - 10. Mär, 14:56
Die Rache des Designers
Kennst Du diese Geschichte?
Auf der Spitze eines Hochhauses gibt es ein komfortabel eingerichtetes Büro. Es ist geräumig genug, um Badminton darin zu spielen. Der Fußboden besteht aus einem Parkett aus reinem Mahagony. Der Schreibtisch besteht ganz aus goldeloxiertem Stahl und Rauchglas und ist zwei mal drei Meter groß. In einem Regal, das als Raumteiler dient, sind altägyptische und chinesische Preziosen drapiert, und es würde nicht verwundern, wenn sie echt sind. Nach vier Seiten bieten riesige Glasfenster einen fabelhaften Blick über die große Stadt. Der CEO hat den freien Werbedesigner herkommen lassen, der ein neues Firmenlogo entwerfen soll. "Das Logo ist Scheiße", sagt er. Es ist das zwölfte Mal, dass er einen Entwurf des Designers ablehnt. Dieser hat bisher nicht einen Cent bekommen, er wird nur für das Ergebnis bezahlt. Der Designer sieht sein Gegenüber an. Er sieht die Macht, die aus dem Blick dieses Mannes mit Beton in den Mundwinkeln spricht. Er sieht die Motivation dieses Mannes_Erniedrigung, sehen, was der Desuigner alles mit sich machen lässt, wie weit er sich treiben lässt. Er ist den Tränen nahe; wie fast alle Kreativen ist er ein sensibler Mensch.
"Warum gefällt Ihnen das Logo0 nicht?" fragt wer den CEO."es fehlt eine Spirale," erwidert dieser mit einer Stimme wie langsam tropfendes Öl, "ja, eine Spirale wäre gut!" Er fängt an zu grinsen. Von einer Spirale war nie die Rede gewesen. Da gibt sich der Designer einen Ruck und sagt: "Dann sagen Sie doch zu Ihrer Frau, Liebling, kann ich mal kurz an Deine Vagina, holen die Spirale raus und scannen sie ein, dann haben Sie ein Logo!"
Das Gesicht des CEO ist unbeschreiblich. Dumme Fresse wäre ein Euphemismus; der Ausdruck ist zwischen debil und idiotisch anzusiedeln. Der Designer zückt eine Digitalkamera und fotografiert sein Gegenüber: "Das Bild und die Geschichte kommt in die Titanic, vielleicht aber auch nicht. Verhandeln lasse ich nicht mit mir und Geld nehme ich keins von Ihnen, ich bin ja kein Erpresser." Sprichts und geht pfeifend hinaus. Hier geht ein Mann, der sich nicht brechen lässt.
Auf der Spitze eines Hochhauses gibt es ein komfortabel eingerichtetes Büro. Es ist geräumig genug, um Badminton darin zu spielen. Der Fußboden besteht aus einem Parkett aus reinem Mahagony. Der Schreibtisch besteht ganz aus goldeloxiertem Stahl und Rauchglas und ist zwei mal drei Meter groß. In einem Regal, das als Raumteiler dient, sind altägyptische und chinesische Preziosen drapiert, und es würde nicht verwundern, wenn sie echt sind. Nach vier Seiten bieten riesige Glasfenster einen fabelhaften Blick über die große Stadt. Der CEO hat den freien Werbedesigner herkommen lassen, der ein neues Firmenlogo entwerfen soll. "Das Logo ist Scheiße", sagt er. Es ist das zwölfte Mal, dass er einen Entwurf des Designers ablehnt. Dieser hat bisher nicht einen Cent bekommen, er wird nur für das Ergebnis bezahlt. Der Designer sieht sein Gegenüber an. Er sieht die Macht, die aus dem Blick dieses Mannes mit Beton in den Mundwinkeln spricht. Er sieht die Motivation dieses Mannes_Erniedrigung, sehen, was der Desuigner alles mit sich machen lässt, wie weit er sich treiben lässt. Er ist den Tränen nahe; wie fast alle Kreativen ist er ein sensibler Mensch.
"Warum gefällt Ihnen das Logo0 nicht?" fragt wer den CEO."es fehlt eine Spirale," erwidert dieser mit einer Stimme wie langsam tropfendes Öl, "ja, eine Spirale wäre gut!" Er fängt an zu grinsen. Von einer Spirale war nie die Rede gewesen. Da gibt sich der Designer einen Ruck und sagt: "Dann sagen Sie doch zu Ihrer Frau, Liebling, kann ich mal kurz an Deine Vagina, holen die Spirale raus und scannen sie ein, dann haben Sie ein Logo!"
Das Gesicht des CEO ist unbeschreiblich. Dumme Fresse wäre ein Euphemismus; der Ausdruck ist zwischen debil und idiotisch anzusiedeln. Der Designer zückt eine Digitalkamera und fotografiert sein Gegenüber: "Das Bild und die Geschichte kommt in die Titanic, vielleicht aber auch nicht. Verhandeln lasse ich nicht mit mir und Geld nehme ich keins von Ihnen, ich bin ja kein Erpresser." Sprichts und geht pfeifend hinaus. Hier geht ein Mann, der sich nicht brechen lässt.
Stachanow - 10. Mär, 16:45
Kunden fliegen bei mir regelmäßig raus, wenn sie bei der Wertschätzung für meine Arbeit ein Mindestniveau unterschreiten. Jedes Mal ist das in der Vergangenheit gut gegangen, selbst dicke Brocken waren rasch kompensiert. Und jedes Mal die Schafsnasigkeit der Leute, wenn ich Ihnen sagte, dass ich auf ihr Geld pfeife ... So werd eich zwar keine Großagentur, kann aber prima leben.
Das ist nicht das Thema. Was mich bei der Geschichte verblüfft, ist die Dreistigkeit, mit der mich dieser Mensch, der bislang zu meinem erweiterten Bekanntenkreis zählte, zu unbezahlter Arbeit veranlasst (Dein Autorenname, hör mal, in dieser meinungsführenden Publikation ... ist doch gut, Publicity für Dich und Deinen Laden ...) und mich dann ausschmiert. Ich habe gehört, dass so was in Großunternehmen gang und gäbe sei, mich trifft derlei aber zum ersten Mal.
Ansonsten ist Deine Geschichte gut, ich kann sie bestätigen.
Das ist nicht das Thema. Was mich bei der Geschichte verblüfft, ist die Dreistigkeit, mit der mich dieser Mensch, der bislang zu meinem erweiterten Bekanntenkreis zählte, zu unbezahlter Arbeit veranlasst (Dein Autorenname, hör mal, in dieser meinungsführenden Publikation ... ist doch gut, Publicity für Dich und Deinen Laden ...) und mich dann ausschmiert. Ich habe gehört, dass so was in Großunternehmen gang und gäbe sei, mich trifft derlei aber zum ersten Mal.
Ansonsten ist Deine Geschichte gut, ich kann sie bestätigen.
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