Ein Jahr geht rum wie nichts. Bald schreibe ich wieder an der steueroptimierten Fassung meines Fahrtenbuches, ein Bewegungsdiagramm, das zu 80 Prozent aus Zeilen besteht, die mit "Oxxxxxxxxx-Exxxxxxx-Oxxxxxxxxx" beschrieben sind. Dazu Ausflüge zu diversen Gewerbegebieten in Orten wie München, Paderborn, Bonn, Kleve, Augsburg, Bad Hersfeld.
Ein Elend, wenn man ein Jahr auf das reduziert sieht.
Stachanow - 26. Nov, 15:49
Man lernt nie aus. Und gestern habe ich wieder etwas neues gelernt. Über das Heilmittelwerbegesetz.
Keine juristischen Konsequenzen hat - Beispiel Allergikerbettwäschen - die Aussage: "Vermindert Allergene".
Die Werbeaussage "Vermindert Allergien" hingegen ist gleichbedeutend mit einer Sachaussage über die Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden. Damit wird § 1 Abs. 1 Nr. 2 HWG "einschlägig", wie der Jurist sagt. Und damit braucht die Bettwäsche einen Beipackzettel. Oder fragen Sie Arzt oder Apotheker.
Weniger Allergene, weniger Allergien. Ein kleiner Gedankensprung für einen Allergiker. Aber ein immenser Schritt für die Juristerei.
Ich neige nicht dazu, in das Horn derjenigen zu stoßen, die unser Land und unsern Staat scheiße finden müssen. Unser Staat verhindert, dass marodierende Patri-Idioten mit Schusswaffen rumrennen und Zehntausende Leute im Jahr abschießen, oder dass die Leute Wale fressen, oder dass Kinder Armer an läppischen Kinderkrankheiten krepieren. Das kommt in anderen Industrienationen dieser Welt vor.
Ich darf diesen Staat hier sogar andissen, wenn er ein Heilmittelwerbegesetz erlässt und damit Juristen in Lohn und Brot versetzt.
Das ist Freiheit, die ich meine.
Stachanow - 26. Nov, 11:22